© Bild: Lukas Beck (CC BY-SA 3.0 DE)
Gertrude Pressburger – eine österreichische Holocaustüberlebende – verstarb heute 94jährig.
Sie war zehn, als Hitler in Österreich einmarschierte. Nach sechs Jahren endete ihre Flucht so wie die Leben vieler ihrer Familienangehörigen in Auschwitz. Darüber schwieg sie jahrzehntelang.
Nach der Befreiung gelangt Gertrude Pressburger über Dänemark nach Schweden. Zu diesem Zeitpunkt wiegt sie 34 Kilogramm. Auf Initiative des schwedischen Königs werden ehemalige KZ-Häftlinge dort versorgt.
Nach ihrer Gesundung lernt Gertrude Pressburger in Stockholm an ihrem 18. Geburtstag Bruno Kreisky kennen, der zu dieser Zeit Vorsitzender der „Österreichischen Vereinigung in Schweden“ ist.
Die Rückkehr nach Wien fällt Gertrude Pressburger nicht leicht. Nur ein einziges Mal, so Gertrude Pressbaumer, sei sie nach dem Krieg durch die Belghofergasse in Wien Meidling gefahren – dem Ort, an dem sie mit ihrer Familie bis zu ihrem zehnten Lebensjahr lebte. „Ausgestiegen bin ich nicht. Ich will nicht, dass Erinnerungen aufkommen.“
Als ein maßgeblicher Politiker in Österreich 2016 von einem drohenden Bürgerkrieg sprach, war sie zutiefst bestürzt. Per Videobotschaft „Frau Gertrude“ warnte sie vor einer Rhetorik der Extreme und fand Gehör.
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