Friederike Mayröcker verstarb heute im 97. Lebensjahr.
“Gut wie Mayröcker” war ein Ausdruck höchsten Lobs unter den Avantgardisten im Nachkriegs-Wien.
Obwohl ihr Ruf als Autorin bereits gefestigt war, wurde Friederike Mayröcker in den jahrelangen Boykott ihres Lebenspartners Ernst Jandl in Österreich einbezogen.
Ihre Texte sind ein poetisches, oft melancholisches Gespinst, sind Träume, die uns bezaubern – und befreien.
Als Friederike Mayröcker ihren Herzgefährten Ernst Jandl im Juni 2000 verlor, widmete sie ihm ein Requiem, das mit einer “Paraphrase auf 1 Gedicht von Ernst Jandl” beginnt:
in der küche ist es kalt ist jetzt strenger winter halt mütterchen steht nicht am herd und mich fröstelt wie ein pferd E.J.
in der Küche stehn wir beide rühren in dem leeren Topf schauen aus dem Fenster beide haben 1 Gedicht im Kopf (6.6.2000)
Bild: Wolfgang H. Wögerer CC BY-SA 3.0
da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete
Und ich schüttelte einen Liebling
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