Besinnlicher Advent?

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…

Der Advent – Zeit der Stille und Besinnung oder Kommerz-Höhepunkt der Jahres?

Der Advent galt jahrhundertelang als strenge Fastenzeit, ähnlich wie die Fastenzeit vor Ostern. Erst 1917 hob das katholische Kirchenrecht diese Fastenaufgabe auf.

Auch wenn die Fastenzeit zum Advent ihre Bedeutung weitgehend verloren hat, ist ihr prinzipieller Bußcharakter für aktive Christen noch immer vorhanden.
Der Advent ist in dieser Hinsicht eine Zeit besonderer Andacht und innerer Einkehr.

An­fangs schwank­te die Zahl der Ta­ge und da­mit die Zahl der Sonn­ta­ge in der Ad­vents­zeit. Erst im 6. Jahr­hun­dert wur­den vier Ad­vents­sonn­ta­ge vor Weih­nach­ten durch Papst Gre­gor dem Gro­ßen (540 – 604) fest­ge­legt.

Die Adventszeit dauert 22 bis 28 Tage und enthält immer vier Sonntage. Für die Berechnung der Adventszeit und der Adventssonntage wird ab dem 25. Dezember rückwärts gerechnet: Der 4. Advent ist immer der Sonntag vor dem ersten Weihnachtsfeiertag. Damit liegt der 4. Advent zwischen dem 18. und 24. Dezember, der 1. Advent zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember.

Seit einigen Jahren verändert sich die Adventszeit durch das wachsende Interesse des Handels. Es ist die Zeit der größten Kaufbereitschaft und damit die Zeit der größten Umsätze im Konsumbereich. Die christlichen Aspekte treten in den Hintergrund. Der Beginn der Vorweihnachtszeit, also der ursprünglichen Adventszeit, wird schleichend ausgedehnt und immer weiter vorverlegt. In Wien öffneten 2023 die ersten Weihnachtsmärkte bereits Anfang November…

Weihnachtsgebäck findet sich schon ab September in weihnachtlicher Dekoration in den Geschäften, wo es nahezu übergangslos Sommer-, Grill- und Badeartikel ablöst.

Christliches Brauchtum unterliegt neuen Strömungen, die einerseits stark vom Konsum geprägt sind, andererseits neue volkstümliche Riten und Gebräuche entstehen lassen. Der Weihnachtsmann ist ein allgegenwärtiges Symbol der Adventszeit ge­wor­den. Ein Christkind findet man nur noch selten, dafür verschrecken Perchten bereits Mitte November die Kinder, wie man heuer in Krems erleben durfte.

In der Nachweihnachtszeit beziehungsweise in den Rauhnächten vom Heiligen Abend bis Dreikönigstag haben Perchten traditionellerweise auch nur in dieser Zeit etwas mit Brauchtum zu tun.

Dabei ist gerade die Adventszeit durch ihre besonderen, sichtbaren Ausprägungen wie keine andere Zeit im Jahr geeignet, christliches Wissen und Brauchtum zu entdecken, zu erfahren und zu vermitteln.

Für alle, die es genauer wissen möchten, was der Advent mit heidnischen Ursprüngen und seiner Einkulturisierung zu tun hat, gehe ich zurück zu Advent, Weihnachten und seinen Ursprüngen.

Nicht immer gab es den Advent, so wie wir ihn heute kennen. Und nicht immer wurde Weihnachten in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember gefeiert.

Der Name des skandinavischen, baltischen und friesischen Julfests – mit dem obligatorischen Julbock – zu Weihnachten, verweist beispielsweise bis heute auf seine heidnischen, vorchristlichen Wurzeln.

Zum ersten Mal gefeiert wurde Jesu Geburt am Heiligabend bzw. in der heiligen Nacht auf den 25. Dezember tatsächlich erst im Jahr 336 nach Christus in Rom.

Das Schmücken eines Baumes zur Wintersonnenwende gehörte im Mithras-Kult ebenso bereits zu den Bräuchen.

Dann geriet der Brauch in Vergessenheit, bis er als Weihnachtsbaum in der Reformationszeit (16./17. Jhd.) Wiederauferstehung feierte.

Der Zeitpunkt der Wintersonnenwende nach altem, julianischen Kalender bot sich an. Am dunkelsten Tag des Jahres wirkt es symbolisch und stark, wenn der Heiland, der Messias das Licht zurück in die Welt bringt.

Den Werten von Advent und Weihnachten wohnen vielleicht sogar die wichtigsten christlichen Bedeutungen inne.

Advent Buchtipps für Klein und Groß:

Weihnachten in aller Welt – Mit 24 Geschichten durch den Advent – ab 6-8

Bald ist Weihnachten, Leo Lausemaus – Geschichten für den Advent – ab 3

Nina und Jan – Mein erstes Wisch-und-weg-Buch: Im Advent – ab 3

Elias auf dem Weg nach Betlehem – ab 3-6

Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein – ab 7-10

Advent im Hochgebirge

Hygge im Advent – 24 gemütliche Adventsmomente

Engel, Engel scharenweise

Liebeszauber im Advent

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