Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar! (Astrid Lindgren)

Das offizielle Motto des Internationalen Weltfrauentags 2025 am 8. März ist “Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte“. Es will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.
Zudem soll es darum gehen, Frauen in ihrer Vielfalt wertzuschätzen, unter anderem in Bezug auf Herkunft, Alter, Religion und Identität .
Hintergründiges anläßlich des Frauentags:
Heute gedenke ich nicht Clara Zetkin, sondern Österreicherinnen, die für uns Frauen Pionierarbeit in Sachen Bildung, Arbeitsbedingungen und Familienrecht geleistet haben.
Ich beginne mit einer Frau, die allen noch gut in Erinnerung ist:
Johanna Dohnal war der Meinung, dass „aus taktischen Gründen leiser zu treten sich noch immer als Fehler erwiesen hat“

Johanna Dohnal ist sicherlich einer der bekanntesten Namen, wenn es um Österreichs Feministinnen geht. Sie war die erste österreichische Bundesministerin für Frauenangelegenheiten. Auf ihr Engagement geht zum Beispiel die Gründung des ersten Frauenhauses zurück, der Elternkarenzurlaub und das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz.
Über diese Frau, die sich vehement für Frauenrechte einsetzte und diese durchsetzte, wurde ein sehr empfehlenswerter Dokumentationsfilm von Sabine Derflinger gemacht:
Die Dohnal
Kaum eine der nachfolgend angeführten Frauen ist uns heute noch im Gedächtnis aber sie haben Pionierarbeit für Frauenrechte geleistet und sind es wert, daß man sich ihre Namen und Taten in Erinnerung ruft.
Karoline von Perin-Gradenstein gilt in Österreich als eigentliche Initiatorin der hiesigen Frauenbewegung.

Sie reagierte auf die gewalttätige Niederschlagung der Arbeiterinnen Demonstration im August 1848 mit der Gründung des Wiener demokratischen Frauenvereins. Sie setzte sich für die Verbreitung demokratischer Ideen und für Gleichberechtigung von Frauen im Bildungsbereich ein.
Marianne Hainisch war Vertreterin der bürgerlichen Frauenbewegung und engagierte sich vor allem für Frauenbildung.

Sie forderte unter anderem Bildungszugang für Mädchen und Frauen, mehr Rechte in der Ehe, dem sozialem und politischen Leben. Neben der Gründung des Bundes Österreichischer Frauenvereine, der als Dachverband aller bürgerlichen Frauenorganisationen galt, initiierte sie 1929 die Österreichische Frauenpartei. Von ihr ging auch die Initiative zur Einführung des Muttertages in Österreich aus.
Bertha von Suttner war diejenige, die Alfred Nobel zur Stiftung des Friedensnobelpreises anregte.

1905 bekam sie ihn als erste Frau und als insgesamt fünfte Trägerin selbst verliehen. Sie war aber auch Aktivistin innerhalb der Frauenbewegung: Beispielsweise übernahm sie den Vorstand des Bund Österreichischer Frauenvereine.
Marie Schwarz setzte sich für Frauen- und Mädchenbildung ein.

Sie legte 1871 als eine der ersten Frauen die Reife- und Lehrbefähigungsprüfung ab. Sie kämpfte vor allem für die Gleichberechtigung des weiblichen Lehrpersonals und die Gründung von Mädchengymnasien. Ab 1888 machte sie sich gemeinsam mit Auguste Fickert für das Frauenwahlrecht stark.
Auguste Fickert repräsentierte den radikaleren Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung.

Sie engagierte sich vor allem für das Frauenwahlrecht und für Reformen des Ehe- und Familienrechtes. Sie gründete gemeinsam mit Marie Lang und Rosa Mayreder 1893 den Allgemeinen Österreichischen Frauenverein, der sich als erster, dezidiert politischen Zielen widmete. 1895 richtete Fickert die erste Rechtsschutzstelle für Frauen in Österreich ein.
Adelheid Popp gilt heute als eine der bedeutendsten österreichischen Frauenrechtlerinnen.

Sie war Autorin („Jugend einer Arbeiterin“), Herausgeberin und Redakteurin der Arbeiterinnen-Zeitung. Sie zog 1920 als eine von sieben Sozialdemokratinnen und eine der ersten Frauen in den Nationalrat ein. Im Zuge dessen hielt sie als erste Frau eine Rede im Hohen Haus. Popp machte sich vor allem für Verbesserungen der Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht stark.
Marga Hubinek war die erste stellvertretende Nationalratspräsidentin und Politikerin des liberalen Flügels der ÖVP.

Hubinek war wesentlich am Zustandekommen der Familien- und Strafrechtsreform in den 1970er-Jahren beteiligt und forderte bereits zu dieser Zeit die Möglichkeit eines Karenzurlaubes für Mütter und Väter. 
Es gibt noch viel zu tun, was Frauenrechte weltweit anbelangt und es gibt lesenswerte Literatur von Frauen und Männern zu diesem Thema, vor allem über interessante, wissbegierige, vielseitig begabte, engagierte Frauen.
Unerschrocken Pénélope Bagieu – ab 13
Good Night Stories for Rebel Girls von Elena Favilli, Francesca Cavallo – ab 10


The Hill We Climb von Amanda Gorman (zweisprachig)
Ungezähmt von Glennon Doyle
Gespenster von Dolly Alderton
Ein Zimmer für sich allein von Virginia Woolf
Oh, Simone! Warum wir Beauvoir wiederentdecken sollten von Julia Korbik


