Fastenzeit 14.2. – 29.3.2024

Fasten – mehr als ein Mittel zum Abnehmen?

Traditionell drückt sich das Fasten durch den Verzicht auf Essen aus. Meistens wird auf Fleisch verzichtet oder es werden spezielle Fastenspeisen gegessen.

Neben dem Effekt einer Diät hat das Fasten auch reale Vorteile für die Gesundheit: Die Umstellung auf körpereigene Reserven soll einen Selbstreinigungsprozess in Gang bringen. Dadurch verbessert sich der Stoffwechsel, das Immunsystem regeneriert sich und Selbstheilungskräfte werden aktiviert.

Die Zeit des Fastens ist also eine Zeit, in der wir auftanken und neue Kräfte entwickeln können. Bewegung hingegen sollte dabei nicht gefastet werden.

Auch jede andere Form des Fastens kann gesund sein, wenn wir dadurch unseren Konsum hinterfragen und ein neues Maß dafür finden. Enthaltsamkeit bezieht sich daher nicht nur auf die klassische Nahrungszufuhr oder Genussmittel, sondern auch auf die Zeit, die wir mit digitalen Medien oder vor dem Fernseher verbringen.

Nichts für selbstverständlich halten, Gewohnheiten überdenken, den Blick für das Wesentliche schärfen.

Darum geht es auch in der Fastenzeit vor Ostern. In der westlichen Welt geht die Tradition des Fastens auf die frühe christliche Kirche zurück. Schon etwa seit dem vierten Jahrhundert sollen sich Christen mit Verzicht auf das Osterfest vorbereitet haben.

Fasten in anderen Weltreligionen

Fasten im Judentum: Jom Kippur, der „Tag der Versöhnung“, ist der wichtigste jüdische Fasttag. Das Fasten ist an diesem Tag allumfassend und bedeutet für diejenigen, welche die religiöse Tradition befolgen, eine ganze Nacht und den ganzen darauffolgenden Tag weder zu essen noch zu trinken. Verboten sind auch Sex, Autofahren, Baden oder Schminken – nichts soll den Prozess der seelischen Katharsis stören, nicht einmal der Genuss von Leitungswasser. Das Fasten beginnt noch vor dem Sonnenuntergang des Vorabends und endet zum Einbruch der Nacht am folgenden Tag, somit in etwa 25 Stunden.

Ramadan: Fasten bis Sonnenuntergang: Im Islam ist der Fastenmonat Ramadan die wichtigste Fastenzeit und dauert 29/30 Tage. Gläubige Muslime verzichten in dieser Zeit tagsüber auf Essen und Trinken, auf Sexualität und versuchen, mit sich und ihren Mitmenschen ins Reine zu kommen. Fasten ist ein wichtiges Gebot im Islam, das auch im Koran festgeschrieben ist. Ausgenommen vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, Kranke und Reisende.

Buddhismus: Weder Völlerei noch vollkommene Entbehrung: Im Buddhismus gibt es keine strenge Fastenzeit wie etwa im Islam. Aber Enthaltsamkeit und weniger Nahrung wird als Vorbereitung auf die Meditation genutzt. Ganz auf Essen und Trinken zu verzichten, entferne sich jedoch von Buddhas „Weg der Mitte“: Er lehnte sowohl Völlerei als auch vollkommene Entbehrungen ab.

Hinduismus: Keine einheitlichen Fastenzeiten: Ähnlich wie im Buddhismus gibt es auch im Hinduismus keine einheitlichen Fastenzeiten.

 

Bücher zum Thema:

Das große Buch vom Fasten von Ruediger Dahlke

Fasten – aber richtig von Max Otto Bruker, Ilse Gutjahr

Richtig essen nach dem Fasten von Hellmut Lützner, Helmut Million

Unterbrechen und aufbrechen: Impulse für die Fastenzeit von Bernd Mönkebüscher

Fasten – Zeit für mich von Peter Müller

Und mein Leben blüht auf: ein Wegweiser durch die Fastenzeit von Almut Haneberg, Anneliese Herzig, Petra Kropf

Probleme Fasten von Ulrike Bleyl

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