Ralf Rothmann hat den Thomas-Mann-Preis 2023 am 19. September in München verliehen bekommen.
Zitat Anfang Suhrkamp Insel: Seit seinem Debütroman Stier von 1991 hat der 1953 geborene Ralf Rothmann in zahlreichen Romanen und Erzählungsbänden ganz unterschiedliche, chronisch ungesicherte Lebenswelten literarisch erfahrbar gemacht: das Bergbaumilieu des Ruhrgebiets der Nachkriegszeit – etwa in den Romanen Milch und Kohle (2000) und Junges Licht (2004) –, die Hauptstadt Berlin um die Jahrtausendwende in Hitze (2003), zuletzt die von der eigenen Familiengeschichte geprägte Herkunftsgeschichte der Kriegs- und Nachkriegszeit in der Romantrilogie Im Frühling sterben (2015), Der Gott jenes Sommers (2018) und Die Nacht unterm Schnee (2022). Wie seine Gedichte zeichnen sich Rothmanns Romane und Erzählungen durch ihre suggestiven Bilder, ihre Milieudichte und eine auf Genauigkeit abzielende, unprätentiöse Sprache aus, die der Schwerkraft der eigenen Erfahrung folgt. Den Thomas-Mann-Preis 2023 erhält er für sein erzählerisches Werk, das auf einzigartige Weise in raue, aufreibende Arbeitswelten abtaucht und zugleich die Krisen und Abgründe einer künstlerischen Lebensform schildert. Zitat Ende
Henning Schlottmann (User:H-stt) CC BY-NC-SA 4.0
Der „Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste“ wird ab 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen. Er ist hervorgegangen aus dem „Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck“ und dem „Großen Literaturpreis“ der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Entscheidung trifft eine siebenköpfige Jury, in welche die Akademie und die Hansestadt jeweils drei Mitglieder entsenden, unter einem gemeinsam bestimmten Vorsitz.
