Walpurgisnacht und Hexenfeuer

In der mythischen Walpurgisnacht steckt seit jeher etwas Anziehendes. Große Freudenfeuer auf den Bergen, verzaubernde Maibowlen und rauschende „Tanz in den Mai“ Feste. Der Übergang in die warme Jahreszeit wird seit jeher gebührend gefeiert.

Der Ursprung der Walpurgisnacht geht auf „Beltane“, ein altes europäisches Volksfest, zurück. Es markierte in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai den Beginn der Sommerzeit und wurde bereits vor über tausend Jahren mit großen Fruchtbarkeitsfesten und Freudenfeuern gefeiert.

Mit Glockengeläut, Böllerschüssen und Peitschenknallen wollten sich die Menschen vor den Dämonen und bösen Geistern schützen.

Diese Bräuche aber auch das Aufstellen des Maibaums, der als wichtiges Fruchtbarkeitssymbol gilt, sind bis heute erhalten geblieben. Der spätere und heute gebräuchliche Name „Walpurgisnacht“ leitet sich vom Gedenktag an Walburga, einer Äbtissin aus England, ab.

Meine Tipps für in den Mai tanzende, kleine HexenliebhaberInnen:

Hexenfee von Carll Cneut, Brigitte Minne – ab 4

Im kleinen wilden Schnergenland. Spannendes Abenteuer voller Magie von Veronica Cossanteli – ab 6

Hexen hexen von Penelope Bagieu, Roald Dahl –  einer der Kinderbuchklassiker

Zauberhafte Miss Wiss von Terence Blacker – ab 7

Hexe Lilli

Die kleine Hexe ist ein Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler aus dem Jahr 1957, welcher immer noch sehr gerne gelesen wird – auch von Erwachsenen!

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…und noch ein besonderer Kinderbuchklassiker…

Krabat von Otfried Preußler – ab 10

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Eine „verhexte“ Geschichte war es, den Aufruhr, welchen der Thienemann Verlag mit den sprachlichen Abänderungen in der Neuauflage dieses Buches, Anfang des Jahres 2013 auslöste, medial zu verfolgen.

Die WELT: „Negerlein“ sagt man nicht! – Contra

FAZ: „Kleine Hexe“ ohne „Negerlein“

SPIEGEL online Kultur: Verlag streicht „wichsen“ aus Kinderbuch

Hex, hex!

hex3Meine Tipps für, in den Mai tanzende, große HexenliebhaberInnen:

Der Justizmord an Anna Göldi von Walter Hauser

Plant Witchery – Entdecke die Magie der Pflanzen von Juliet Diaz

Die Hexe von Freiburg von Astrid Fritz

Die Hexe von Portobello von Paulo Coelho

Walpurgisnacht von Gustav Meyrink

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Walpurgisnacht

(Theodor Storm 1817 – 1888)

Am Kreuzweg weint die verlassene Maid,
Sie weint um verlassene Liebe.
Die klagt den fliegenden Wolken ihr Leid,
Ruft Himmel und Hölle zu Hülfe. –
Da stürmt es heran durch die finstere Nacht,
Die Eiche zittert, die Fichte kracht,
Es flattern so krächzend die Raben.

Am Kreuzweg feiert der Böse sein Fest,
Mit Sang und Klang und Reigen:
Die Eule rafft sich vom heimlichen Nest
Und lädt viel luftige Gäste.
Die stürzen sich jach durch die Lüfte heran,
Geschmückt mit Distel und Drachenzahn,
Und grüßen den harrenden Meister.

Und über die Heide weit und breit
Erschallt es im wilden Getümmel.
»Wer bist du, du schöne, du lustige Maid?
Juchheisa, Walpurgis ist kommen!
Was zauderst du, Hexchen, komm, springe mit ein,
Sollst heute des Meisters Liebste sein,
Du schöne, du lustige Dirne!«

Der Nachtwind peitscht die tolle Schar
Im Kreis um die weinende Dirne,
Da packt sie der Meister am goldenen Haar
Und schwingt sie im sausenden Reigen,
Und wie im Zwielicht der Auerhahn schreit,
Da hat der Teufel die Dirne gefreit
Und hat sie nimmer gelassen.

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